Der Kapitalmarkt
Ganz allgemein wird unter Kapitalmarkt der Finanzmarkt verstanden, über den sich vor allem Unternehmen und Staaten mittel- und langfristig finanzieren. Privatpersonen haben in der Regel nur die Möglichkeit als Investor am Kapitalmarkt aktiv zu werden und nicht als Schuldner. Dies geschieht in aller Regel durch die Aufgabe von Kauf- und Verkaufaufträgen über einen Broker. Dabei werden in der Regel drei verschiedene Finanzierungstitel unterschieden: Aktien, Anleihen und derivative Finanzinstrumente.
Aktien verbriefen den Anteil an einer Kapitalgesellschaft und stellen daher eine Form der Eigenkapitalbeteiligung dar. Je nach Größe und Liquidität der Unternehmen, werden die Aktien in verschiedenen Indizes wie dem DAX gelistet. Die Inhaber von Aktien können an der Prosperität des Unternehmens durch einen Anstieg des Aktienkurses und durch Ausschüttung einer regelmäßigen (in Deutschland am Tag nach der Hauptversammlung, in anderen Ländern meist mehrmals im Jahr) Dividende partizipieren. Wie bei Märkten üblich repräsentieren die aktuellen Aktienkurse das augenblickliche Verhältnis von Angebot und Nachfrage und weniger den fairen Wert des Unternehmens, wobei der faire keine objektive Größe ist, sondern von jedem Marktteilnehmer unterschiedlich angesehen wird.
Anleihen sind hingegen verbriefte Forderungstitel und stellen daher Fremdkapital dar. Wer als Anleger Anleihen kauft hat nur Anrecht auf die versprochenen Zinszahlungen (Kupon), die regelmäßig einmal oder auch mehrmals im Jahr von Seiten des Emittenten (Unternehmen oder Staaten) erfolgen. Muss das Unternehmen Insolvenz anmelden, werden die Anleihebesitzer als Gläubiger vor den Aktionären entschädigt, sofern die Insolvenzmasse ausreichend hoch ist.
Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich vor allem um Optionsscheine und Zertifikate, welche den Inhaber an der Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswertes partizipieren lassen, ohne dem Inhaber jedoch dabei irgendwelche Rechte an dem Basiswert einzuräumen.