Geldanlage Kunstobjekte: Briefmarken, Gemälde, Teppiche, Antiquitäten
Die Angst um den Erhalt des Euro und damit auch um die eigenen Spareinlagen scheint berechtigter denn je: Die Wahlen zuletzt in Frankreich und Griechenland haben gezeigt, dass die Völker Europas nicht willens scheinen, Spardiktate hinzunehmen, was dazu führen könnte, dass die Gemeinschaftswährung über kurz oder lang unter ihrer Schuldenlast ersticken wird, - mit unabsehbaren Folgen gerade für Länder wie Deutschland oder Österreich. Die Angst um das Geld hat die Preise für wertbeständige Dinge wie Edelmetalle oder Immobilien in zum Teil schwindelerregende Höhen getrieben. Kunstobjekte können hier eine Alternative sein.
Kunstobjekte wie Gemälde oder Antiquitäten haben immer schon, sofern sie unversehrt blieben, Inflationen und andere Turbulenzen überstanden und danach ihren Wert gesteigert. Selbst in einem Land mit zusammengebrochener Währung konnten sie als Tauschobjekte dienen, wie die Nachkriegszeit beweist. Allerdings bedarf es einer gewissen Sachkenntnis und einem Gespür für Wertsteigerungen, um etwa zeitgenössische Kunst als Spekulationsobjekt zu erwerben:
Gemälde
Derzeit werden auf Auktionen für berühmte Kunstwerke teilweise übertriebene Preise erzielt. Kein staatliches Museum der Welt kann es sich mehr leisten, gegen anonyme Telefonanbieter zu konkurrieren. Wo die Werke verbleiben, bleibt meist im Dunkeln. Es wird gemutmaßt, dass sich hinter den Telefonanbietern russische Oligarchen oder chinesische Neureiche verbergen könnten, die hier ein Hobby ausleben. Ebenso wird es indes für möglich gehalten, dass es sich um Fonds handeln könnte, die auf eine weitere Wertsteigerung hoffen und die Gemälde zu einem geeigneten Zeitpunkt wieder veräußern wollen.
Als Einzelner, der sein Geld sicher anlegen und vermehren möchte, bietet sich der Gang in Galerien an. Hier kann man Werke junger zeitgenössischer Künstler noch günstig erwerben, wobei Fachwissen unabdingbar ist. Generell gilt der Kunstmarkt derzeit als überhitzt.
Teppiche und Antiquitäten
Teppiche und Antiquitäten sind ebenfalls krisenfeste Anlagen. Allerdings ist die Zeit vorbei, da man noch über einen Flohmarkt schlendern und einem ahnungslosen Anbieter ein wertvolles Kleinod zu einem Schnäppchenpreis abkaufen konnte. Zumindest in Deutschland ist die Szene längst professionalisiert. Selbst bei Haushaltsauflösungen stehen genügend Experten bereit. Als Wertanlage ohne größere Spekulationsabsichten handelt es sich jedoch um sehr solide Wertanlagen, sofern man die alten Stücke sachgerecht zu lagern weiß.
Briefmarken
Für Briefmarken gibt es Kataloge, in denen der etwaige Wert einer unbeschädigten Marke ausgewiesen ist. Dennoch lassen sich hier speziell bei Entrümpelungen häufig wertvolle Stücke entdecken. Feldpostmarken der Wehrmacht etwa mit Stempeln aus entlegenen Frontgebieten haben in den letzten Jahren eine gewisse zahlungsfreudige Sammlerschicht gefunden, so dass hier gute Geschäfte mit etwas Glück und Sachverstand möglich sind.