Geldanlage Ratgeber

Depositenzertifikate

Ein Depositenzertifikat ist ein Geldmarktpapier, das von Banken für institutionelle Anleger (wie Kreditgeber, Versicherer, Unternehmen) emittiert wird: Als eine Art Bescheinigung für die Entgegennahme von Einlagen. Ein Depositenzertifikat bekommt der Anleger für seine Einlage, wenn er eine bestimmte Mindestsumme in festverzinslichen Termineinlagen anlegt. Dieses wird in der Form eines Wertpapiers auf den Inhaber (Inhaberpapier) ausgestellt und verbrieft ihm die vereinbarten Konditionen (Laufzeit und Zinssatz).

Die abweichenden Merkmale der Depositenzertifikate gegenüber der klassischen Termineinlagen sind: Zum einen können sie bei Bedarf jederzeit vor Fälligkeit zum aktuellen Marktpreis am Sekundärmarkt verkauft werden und zum zweiten sind sie ebenfalls jederzeit unbeschränkt übertragbar. Der Handelbarkeit und der höheren Flexibilität als Vorteil steht der Nachteil entgegen, dass Depositenzertifikate im Vergleich zu "normalen" Termineinlagen eine niedrigere Verzinsung bieten, welches an den dafür entstehenden Ausgabekosten liegt.

Mit in der Regel zwischen einem und sechs Monaten (selten 5 Jahren) liegenden Laufzeiten gelten die Depositenzertifikate als kurz- bis mittelfristig laufende Geldanlagen. Allerdings werden sie von manchen Banken (auf dem so genannten primären Markt) erst ab einer Mindestanlagesumme von 100000 Dollar ausgestellt, für die sogar eine Mindestlaufzeit von 14 Tagen möglich ist.

Die Depositenzertifikate (wie die Schecks und die Wechsel) sind bewährte Geldmarktinstrumente, mit denen die Banken die Einlagen von ihren Kunden verbriefen, daher auch Einlagenzertifikate genannt. Depositenzertifikate (aus dem englischen: Certificate of Deposit, CDs) wurden erstmals nur auf dem US amerikanischen Geldmarkt begeben. Seit 1966 werden sie auch am Euromarkt ausgestellt, anfänglich nur von Londoner Banken. Seit 1986 sind sie auch in Deutschland zulässig, unterliegen zudem der verbindlichen Mindestreserve.