Geldanlage Ratgeber

Bundesschatzbrief

Bundeschatzbriefe sind besondere Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland für den Anleger, der eine risikoarme Anlage mit geringen Kosten und hoher Flexibilität verbinden will.

Man kann den Kaufwert und damit den Nennwert in einer beliebigen Stückelung vornehmen, muss aber einen Mindestauftrag von 50 € sicherstellten. Der Direkterwerb erfolgt für die Bundesrepublik Deutschland bei der Finanzagentur GmbH, die zurzeit etwa mindestens 52 € wegen aufgelaufener Stückzinsen erhebt. Der Anlagehöchstbetrag ist unbeschränkt.

Es gibt zwei Typen: Beim Zinszahlung Typ A werden die Zinsen einmal jährlich dem Kunden überwiesen. Beim Zinszahlung Typ B findet eine Zinsansammlung über 7 Jahre statt. Wegen des Zinseszinseffekts ist hier die Rendite etwas besser. Beim Typ B wird die Auszahlung der Zinsen und Zinseszinsen zum Rückzahlungstermin des Kapitals vorgenommen.

Bei beiden Typen beginnt die Zinszahlung mit einem relativ niedrigen Zinssatz und steigt dann Jahr zu Jahr an. Das war früher stärker erkennbar als heute, wo die aktuellen Konditionen wie folgt sind: Von 3,00% im ersten Jahr geht es weiter mit 3,00% im zweiten Jahr, um dann 3,25% im dritten Jahr zu erreichen. Das vierte und fünfte Jahr bringen 3,5% und im sechsten Jahr gibt's dann 3,75%. Der Typ B bringt auch im siebten Jahr 3,75%.

Erwerber können nur natürliche Personen mit Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland sein. Erwerber können auch hier gebietsansässige Einrichtungen, die gemeinnützige, kirchliche oder mildtätige Zwecke verfolgen.

Der Vorteil der Flexibilität liegt in der vorzeitigen Rückgabe, wenn das erste Laufzeitjahr beendet ist. Schatzbriefbesitzer können dann bis zu 5.000 € Nennwert pro Monat zurückgeben oder in einen neu aufgelegten Schatzbrief umtauschen, wenn dies aus Renditegesichtspunkten sinnvoll erscheint.

Die Aufbewahrung bei der Finanzagentur des Bundes ist gebührenfrei und man kann auch gebührenfrei den Schatzbrief auf ein anderes Schuldbuchkonto übertragen. Man kann aber auch die Verwaltung über ein Depotkonto bei einer Bank vornehmen lassen. Die Bank berechnet aber Gebühren.

Die Anlage ist also sehr interessant für Kapitalanleger, die keine Kosten für ein Depot oder sonstige Verwaltung gebrauchen können, bzw. eine sicher Anlage direkt beim Staat bevorzugen, aber flexibel sein wollen, wann sie schnell Teile der Geldanlage benötigen. Wegen der jederzeitigen Rückforderungsoption von 5000 Euro innerhalb von 30 Tagen kann man sehr flexibel mit dieser Anlageform umgehen.