Gemischte Fonds
Gemischte Fonds beinhalten im Unterschied zu reinen Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds nicht nur Titel aus einer bestimmten Assetklasse (also Immobilien, Renten oder Aktien), sondern haben die Möglichkeit verschiedene Assetklassen zu kombinieren und dadurch einzelne Assetklassen über- oder unter zu gewichten. Diese Möglichkeit versetzt gemischte Fonds in eine komfortable Lage, wenn es um ungewöhnlich starke Verwerfungen an den Finanzmärkten kommt. Denn gemischte Fonds können beispielsweise bei fallenden Aktienkursen die im Portfolio enthaltenen Aktien massiv verkaufen und in Cash, Renten oder andere Assets umschichten, während Aktienfonds in der Regel eine bestimmte Aktienquote behalten müssen und damit möglichen Verlusten meist nicht entgehen können.
Die breitere Streuung über viele unterschiedliche Assetklassen, die gemischte Fonds in der Regel vornehmen, hat aber auch den Nachteil, dass bei einer überdurchschnittlichen Performance eines einzelnen Marktes (insbesondere des Aktienmarktes) nur bedingt an positiven Entwicklungen partizipiert werden kann, weil bestimmte Assets aus strategischer Sicht nicht verkauft werden können oder aufgrund hoher Transaktionskosten nicht oder nur mit Verlusten umgeschichtet werden können (betrifft vor allem im Portfolio enthaltene Immobilienfonds und Beteiligungen an geschlossenen Fonds).
Grundsätzlich unterscheiden sich gemischte Fonds aus rechtlicher und steuerlicher Sicht nicht von normalen Investmentfonds. Auch was die anfallenden Kosten betrifft, sind gemischte Fonds mit Investmentfonds vergleichbar, wobei jedoch beachtet werden sollte, dass durch im Portfolio enthaltene Positionen Doppelbelastungen entstehen können (zum Beispiel, wenn gemischte Fonds auch in Immobilienfonds investieren). Wie bei allen Investmentfonds ist auch bei gemischten Fonds das Anlagekapital für den Fall der Insolvenz der Fondsgesellschaft gesichert. Ein Emittentenrisiko gibt es - anders als bei Anlagezertifikaten - nicht.